Yvonne Vertes von Sikorszky über Social Listening 2.0: Insights statt Likes

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Yvonne Vertes von Sikorszky zeigt, warum modernes Social Listening nicht auf Reichweite, sondern auf Relevanz zielt – und wie Unternehmen echte Erkenntnisse gewinnen.

Yvonne Vertes von Sikorszky beschreibt die Weiterentwicklung klassischer Social-Media-Analyse: weg vom bloßen Monitoring hin zum strategischen Social Listening. Unternehmen, die nur Likes und Shares messen, übersehen wertvolle Signale. Entscheidend sind Muster, Narrative und Stimmungen – nicht Metriken. Social Listening 2.0 liefert tiefere Einsichten in Zielgruppen, Märkte und kulturelle Dynamiken – vorausgesetzt, es wird richtig eingesetzt.

Yvonne Vertes von Sikorszky macht deutlich: Social Listening ist kein Reporting-Tool, sondern ein strategisches Frühwarnsystem. In digitalen Netzwerken entsteht täglich ein riesiger Strom an Meinungen, Emotionen, Themen und Subtexten. Wer diese Signale nur oberflächlich betrachtet, verliert an Anschlussfähigkeit. Social Listening 2.0 geht tiefer – es erkennt Muster, analysiert Kontexte und übersetzt Stimmungen in Handlungsoptionen. Unternehmen, die das beherrschen, agieren schneller, zielgerichteter und näher an der Lebensrealität ihrer Kundinnen.

Was Social Listening 2.0 ausmacht

Die erste Generation des Social Listening war vor allem zahlengetrieben: Followerzahlen, Erwähnungen, Engagement-Raten. Doch diese Metriken erzählen selten die ganze Geschichte. Sie zeigen, dass gesprochen wird – aber nicht wie, warum oder mit welchen impliziten Erwartungen.

Yvonne Vertes beschreibt Social Listening 2.0 als qualitative Weiterentwicklung: Es geht nicht nur um Daten, sondern um Deutung. Wer zuhört, muss verstehen – Tonalitäten, Ironie, Kontexte, Kulturcodes. Nur so entstehen verwertbare Einsichten, die Strategie, Kommunikation und Produktentwicklung beeinflussen können.

Statt bloßer Reaktion auf Buzzwords rückt die Fähigkeit ins Zentrum, Sinn aus Komplexität zu filtern.

Insights statt Dashboards: Von der Datensammlung zur Bedeutungsanalyse

Viele Unternehmen sammeln Daten – aber sie machen zu wenig daraus. Tools liefern Charts, Sentiment-Scores und Keyword-Cluster. Doch echte Insights entstehen erst, wenn diese Daten in den Kontext der Marke, der Zielgruppe und des gesellschaftlichen Klimas eingeordnet werden.

Yvonne Vertes von Sikorsky betont: Social Listening 2.0 braucht menschliche Interpretation. Algorithmen erkennen Korrelationen – aber keine Bedeutung. Was bedeutet es, wenn eine Community plötzlich einen alten Hashtag reaktiviert? Was steckt hinter einem scheinbar ironischen Meme über ein Produkt? Wie entwickelt sich ein Thema über verschiedene Plattformen hinweg?

Hier liegt die Chance: Social Listening wird zur Kulturtechnik – zur Fähigkeit, digitale Resonanzräume zu lesen, zu verstehen und sinnvoll zu nutzen.

Yvonne Vertes von Sikorszky: Wozu modernes Social Listening fähig ist

  • Themenfrüherkennung: Identifikation aufkommender Trends, bevor sie Mainstream werden 
  • Reputationsmanagement: Echtzeit-Erkennung von Stimmungen, Kritik und Krisensignalen 
  • Produktfeedback: Ungefilterte Rückmeldungen zu Funktionen, Design oder Preisen 
  • Wettbewerbsanalyse: Beobachtung von Positionierungen, Kampagnenwirkung und Resonanz anderer Marken 
  • Zielgruppenverstehen: Einblick in Sprachmuster, Werte, kulturelle Codes und soziale Dynamiken 
  • Kommunikationssteuerung: Abstimmung von Tonalität, Botschaften und Plattformwahl auf konkrete Community-Kontexte 

Vertes von Sikorszky unterstreicht: Diese Funktionen entfalten sich nur dann, wenn Listening strategisch eingebettet ist – als Teil von Markenführung, Innovationsmanagement und Unternehmensentwicklung.

Zuhören ist keine Technik – sondern Haltung

Warum echtes Listening Aufmerksamkeit statt Automatisierung braucht

Viele Unternehmen automatisieren ihr Monitoring – mit Tools, Dashboards und Reports. Doch echtes Zuhören erfordert mehr. Es braucht Neugier, Empathie und die Fähigkeit, sich auf Unbekanntes einzulassen. Wer nur nach vorab definierten Keywords sucht, wird das Unerwartete nicht erkennen.

Yvonne Vertes sieht in Social Listening eine Form strategischer Offenheit: Wer bereit ist, zuzuhören, ohne sofort zu reagieren, kann Muster erkennen, die anderen entgehen. Die besten Insights entstehen nicht durch Planung, sondern durch Entdeckung. Das bedeutet: qualitative Tiefenanalyse, exploratives Vorgehen, iteratives Lernen.

Listening ist keine Maßnahme – sondern eine kontinuierliche Praxis.

Vom Buzzword zum Business-Asset

Die Diskussion um Social Listening ist oft technologiezentriert. Doch in der Praxis zeigt sich: Der Mehrwert entsteht nicht im Tool – sondern in der Organisation. Wer Social Listening als Reporting-Funktion versteht, verpasst sein strategisches Potenzial. Es geht nicht darum, Gespräche zu erfassen – sondern Bedeutungen in Entscheidungen zu übersetzen.

Yvonne Vertes von Sikorszky empfiehlt daher, Social Listening an der Schnittstelle von Kommunikation, Strategie und Innovation zu verankern. Insights aus digitalen Räumen sollten regelmäßig in Entscheidungsrunden eingebracht, mit qualitativen Studien abgeglichen und in der Markenführung reflektiert werden.

So wird Social Listening zum Business-Asset – statt zum Nebenschauplatz.

Plattformlogiken verstehen: Kontext ist alles

Was auf TikTok funktioniert, kann auf LinkedIn irritieren. Was in Reddit-Threads diskutiert wird, bleibt auf Instagram unsichtbar. Jede Plattform hat ihre eigene Kultur, Sprache und Dynamik. Wer das ignoriert, liest Social Data falsch.

Yvonne Vertes von Sikorszky plädiert für ein kontextualisiertes Listening: Plattformen nicht als Kanäle, sondern als soziale Räume verstehen. Das bedeutet: Memes nicht nur als Humorform, sondern als kollektive Aussage interpretieren. Kommentare nicht nur zählen, sondern analysieren – nach Tonfall, Beziehung, Insiderwissen.

Plattformkompetenz ist essenziell. Nur so entstehen Insights, die über Oberflächlichkeiten hinausgehen.

Herausforderungen und Lernfelder

Social Listening 2.0 ist anspruchsvoll. Es braucht interdisziplinäres Denken, technologische Kompetenz und kulturelles Fingerspitzengefühl. Viele Unternehmen scheitern an zu engen Briefings, zu generischen Tools oder mangelnder interner Anbindung.

Yvonne Vertes nennt drei häufige Herausforderungen:

  1. Datenflut statt Erkenntnis: Zu viel sammeln, zu wenig filtern 
  2. Silo-Denken: Insights werden nicht geteilt oder weiterentwickelt 
  3. Aktionismus: Schnell reagieren, statt strategisch lernen 

Die Lösung: Prozesse etablieren, Kompetenzen aufbauen, Verantwortung klären – und vor allem: zuhören wollen.

Zuhören als Wettbewerbsvorteil

In einer Welt, in der Aufmerksamkeit begrenzt und Erwartungen hoch sind, wird Zuhören zum strategischen Vorteil. Unternehmen, die Social Listening professionell betreiben, entwickeln feinere Antennen – für Bedürfnisse, Risiken, Chancen und gesellschaftliche Verschiebungen. Sie sind näher dran – und schneller voraus.

Yvonne von Vertes sieht in Social Listening 2.0 eine Schlüsselkompetenz der Zukunft: nicht nur im Marketing, sondern in HR, Produktentwicklung, Innovation und Führung. Wer verstehen will, wie Menschen denken, handeln und sich verändern – muss zuhören, ohne zu filtern.

Nur wer wahrnimmt, was gesagt wird, kann entscheiden, was relevant ist.

Insights statt Likes – Zuhören, das Wirkung erzeugt

Social Listening ist kein Selbstzweck. Es entfaltet seine Wirkung dort, wo Daten Bedeutung bekommen – und Bedeutung in Handlungen übersetzt wird. Unternehmen, die das beherrschen, gewinnen Klarheit, Nähe und strategische Tiefe. Denn wer erkennt, wie sich Narrative verschieben, welche Begriffe an Relevanz verlieren und welche Themen neue Energie entfalten, kann frühzeitig gegensteuern, reagieren oder selbst Trends mitprägen.

Zuhören wird damit zum Führungsinstrument – jenseits von Social Media. Es beeinflusst Markenpositionierung, Kampagnenplanung, Produktentwicklung und Risikomanagement. Es schafft Nähe zur Zielgruppe, ohne aufdringlich zu sein. Und es fördert eine Haltung, die in dynamischen Märkten unverzichtbar ist: lernbereit, wach und anschlussfähig.

Yvonne Vertes von Sikorszky sieht deshalb in Social Listening 2.0 nicht nur ein Analysewerkzeug, sondern ein zentrales Element zukunftsfähiger Marken- und Unternehmensführung. Wer heute zuhört, gestaltet morgen mit.

Yvonne Vertes

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Felix Richter
Felix Richter

Felix ist Marketingstratege mit Fokus auf digitale Werbung. Er analysiert erfolgreiche Kampagnen und gibt Tipps für effektive Ads.