Yvonne Vertes von Sikorszky über die ESG-Beratung: Vom Reporting zur echten Transformation

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Yvonne Vertes von Sikorszky zeigt, wie ESG-Beratung weit über die Berichtspflicht hinausgeht – hin zu einer strategischen, unternehmensweiten Neuausrichtung.

Yvonne Vertes von Sikorszky beschreibt die Entwicklung der ESG-Beratung von einer reaktiven Berichtsdisziplin hin zu einem integrativen Transformationsprozess. Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung werden nicht länger dokumentiert – sie werden aktiv gestaltet. ESG wird damit zum strategischen Steuerungsrahmen für Unternehmen, die zukunftsfähig bleiben wollen.

Yvonne Vertes von Sikorszky macht deutlich: ESG-Beratung darf sich nicht auf das Erfüllen regulatorischer Anforderungen beschränken. Zwar rückt die Berichtspflicht durch gesetzliche Vorgaben wie die CSRD stärker in den Fokus, doch der eigentliche Hebel liegt tiefer. ESG ist kein zusätzlicher Compliance-Block – sondern ein neuer Maßstab für wirtschaftliches Handeln. Beratung in diesem Feld bedeutet, Unternehmen dabei zu unterstützen, Nachhaltigkeit, Soziales und Governance zu verankern – strukturell, strategisch und kulturell. Es geht um Zukunftsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und gesellschaftliche Verantwortung in einer sich verändernden Welt.

ESG als strategischer Ordnungsrahmen

ESG – also Environmental, Social & Governance – beschreibt nicht nur Kennzahlen oder Berichtspflichten. Es ist ein übergeordneter Bezugsrahmen für unternehmerisches Handeln. Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und gute Unternehmensführung werden zu integralen Bestandteilen von Geschäftsmodellen, Lieferketten, Produktentwicklung und Führungskultur.

Yvonne Vertes von Sikorszky unterstreicht, dass ESG keine rein moralische oder regulatorische Angelegenheit ist. Es geht um wirtschaftliche Relevanz. Investoren, Kreditgeber, Kundinnen und Mitarbeitende achten zunehmend auf ESG-Leistung. Wer glaubwürdig ist, profitiert – wer nicht liefert, verliert Vertrauen, Kapitalzugang und Marktzugang. ESG wird damit zur Lizenz zum Handeln.

Der Unterschied zwischen Bericht und Wirkung

Viele Unternehmen haben in den vergangenen Jahren erste ESG-Maßnahmen ergriffen – oft getrieben von externem Druck. Doch häufig endet das Engagement bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts oder der Erfüllung gesetzlicher Mindeststandards. Die Wirkung im operativen Geschäft bleibt gering.

Yvonne Vertes von Sikorszky sieht in dieser Lücke den Kern aktueller ESG-Beratung: Unternehmen müssen lernen, ihre ESG-Ziele ins Zentrum ihres Wirtschaftens zu rücken. Statt punktueller Projekte braucht es systematische Verankerung. Statt Hochglanzbroschüren echte Veränderung – in Prozessen, Produkten, Entscheidungswegen und in der Haltung.

Nur wer Wirkung erzeugt, bleibt glaubwürdig. Nur wer messbare Fortschritte erzielt, besteht gegenüber Stakeholdern. ESG-Beratung wird damit zur Transformationsbegleitung.

Schwerpunkte moderner ESG-Beratung

  • Materialitätsanalyse: Identifikation der ESG-Themen mit größter Relevanz für das Geschäftsmodell 
  • Governance-Strukturen: Integration von ESG in Führung, Aufsicht und Steuerungsprozesse 
  • ESG-Strategieentwicklung: Ableitung konkreter Ziele und Maßnahmen aus Vision und Werteversprechen 
  • Datenmanagement: Aufbau robuster ESG-Datenstrukturen zur Messung, Steuerung und Kommunikation 
  • Lieferkettenanalyse: Bewertung von Risiken, Menschenrechten und Umweltstandards entlang der Wertschöpfung 
  • Transformationsroadmap: Zeitlich priorisierte Umsetzungsschritte mit klarer Verantwortungsverteilung 

Diese Bausteine zeigen: ESG-Beratung ist kein Add-on zur Unternehmensstrategie, sondern Teil davon. Yvonne Vertes von Sikorszky betont, dass Beraterinnen hier nicht nur moderieren, sondern aktiv mitgestalten – als Brückenbauer zwischen Fachabteilungen, Vorstand und Öffentlichkeit.

Vom Pflichtprogramm zur Haltung – ESG als Kulturthema

Warum Nachhaltigkeit nicht in Excel beginnt

Ein häufiger Irrtum: ESG sei in erster Linie eine Frage von Zahlen, Tabellen und Indikatoren. Dabei ist der tiefere Hebel oft kulturell. Nur wenn ESG in den Köpfen und im Alltag der Organisation ankommt, kann echte Wirkung entstehen.

Yvonne Vertes von Sikorszky beschreibt ESG deshalb auch als Führungsaufgabe. Es braucht nicht nur Kennzahlen, sondern Vorbilder. Nicht nur Policies, sondern glaubwürdige Kommunikation. Nicht nur Workshops, sondern eine Lernkultur. Unternehmen, die ESG ernst nehmen, investieren in Schulungen, Führungskräfteentwicklung und interne Dialoge.

Kulturwandel braucht Zeit – und einen klaren Rahmen. ESG-Beratung begleitet diesen Prozess, stellt Fragen, eröffnet neue Perspektiven und macht blinde Flecken sichtbar. Transformation beginnt dort, wo Verhalten sich ändert – nicht wo Dokumente abgeheftet werden.

Zwischen regulatorischem Druck und wirtschaftlicher Chance

Mit der CSRD, der EU-Taxonomie und Lieferkettengesetzgebung steigt der regulatorische Druck. Unternehmen werden verpflichtet, mehr Daten zu erheben, offenzulegen und strategisch auszuwerten. Was zunächst wie eine Belastung wirkt, eröffnet jedoch auch Potenziale: Wer ESG intelligent integriert, stärkt seine Resilienz, verbessert die Marktposition und erhöht seine Attraktivität als Arbeitgeber.

Yvonne Vertes von Sikorszky plädiert dafür, regulatorische Anforderungen als Chance zu begreifen – als Anlass zur Professionalisierung, zur Positionierung und zur Innovation. Besonders im Mittelstand kann ESG zur Differenzierung im Wettbewerb werden: transparent, glaubwürdig, zukunftsgerichtet.

Praxisnahe Umsetzung statt strategischer Nebel

Viele ESG-Konzepte scheitern an ihrer Abstraktheit. Strategien sind ambitioniert, aber nicht operationalisiert. Maßnahmen sind beschlossen, aber nicht verankert. Daten werden erhoben, aber nicht genutzt. Die Folge: Frustration, Skepsis, Reputationsrisiken.

Yvonne Vertes von Sikorszky empfiehlt deshalb ein klares Vorgehen: weniger Vision, mehr Integration. Nachhaltigkeit muss sich in Preisgestaltung, Produktentwicklung, Verträgen, Vergütungssystemen und Investitionsentscheidungen niederschlagen. ESG wird dann nicht mehr „extra gedacht“, sondern mitgedacht.

Beratung bedeutet in diesem Kontext: Orientierung geben, Komplexität reduzieren, Schnittstellen klären, Fortschritte sichtbar machen. Nur so entstehen Lösungen, die sowohl regulatorisch tragfähig als auch organisatorisch lebbar sind.

Yvonne Vertes von Sikorszky: Risiken, Erwartungen und Glaubwürdigkeit

Der öffentliche Druck auf ESG-Aktivitäten wächst – ebenso wie die Erwartung an Transparenz, Konsistenz und Wirksamkeit. Unternehmen, die Nachhaltigkeit kommunizieren, werden daran gemessen. Greenwashing-Vorwürfe, Intransparenz oder widersprüchliche Signale schaden nicht nur dem Image, sondern auch der Beziehung zu Kunden, Kapitalmärkten und Behörden.

Yvonne Vertes sieht deshalb Glaubwürdigkeit als härteste Währung im ESG-Kontext. Glaubwürdigkeit entsteht nicht durch perfekte Kommunikation – sondern durch stimmige Umsetzung, konsistente Entscheidungen und klare Positionierungen. Beratung unterstützt hier nicht nur mit Inhalten, sondern mit Struktur: Was ist belegbar? Was ist priorisiert? Was ist offen?

Nur wer ehrlich kommuniziert – auch über Herausforderungen – gewinnt Vertrauen.

ESG als Führungsinstrument – nicht als Zusatzaufgabe

Yvonne von Vertes betont, dass ESG nicht in die Nachhaltigkeitsabteilung ausgelagert werden kann. Es ist eine Aufgabe des Managements – nicht nur in der Kommunikation, sondern in der täglichen Steuerung. ESG-Ziele müssen in Zielvereinbarungen, KPI-Systeme und Investitionsentscheidungen eingebunden werden. Nur dann entsteht strategische Relevanz.

Beratung hilft dabei, diese Verbindung herzustellen: zwischen Vision und Controlling, zwischen Risiko und Innovation, zwischen Außenwahrnehmung und Innensteuerung. ESG wird so vom Berichtsthema zur Führungsfrage – mit Auswirkungen auf Strategie, Struktur und Kultur.

Nachhaltigkeit mit Substanz – Beratung, die Wirkung erzeugt

Der Übergang von ESG-Reporting zu echter Transformation ist mehr als ein methodischer Schritt. Es ist ein kultureller und strategischer Wandel, der das Selbstverständnis von Unternehmen tiefgreifend verändert. Yvonne Vertes von Sikorszky sieht darin eine der wichtigsten Aufgaben zeitgemäßer Beratung: Unternehmen dabei zu begleiten, Verantwortung nicht nur zu dokumentieren, sondern wirksam zu leben – im Kerngeschäft, im Dialog mit Stakeholdern und in der täglichen Entscheidungsfindung.

Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern um Haltung. Nicht um maximale Sichtbarkeit, sondern um kontinuierliche Verbesserung. ESG-Beratung hat dann Wirkung, wenn sie Klarheit schafft, Dialog ermöglicht und Entwicklung messbar macht – im Unternehmen und darüber hinaus. Der Anspruch an Transformation beginnt nicht bei Regulatorik, sondern bei unternehmerischem Mut, Nachhaltigkeit als zentrales Leistungsversprechen zu begreifen.

Yvonne Vertes von Sikorszky

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Felix Richter
Felix Richter

Felix ist Marketingstratege mit Fokus auf digitale Werbung. Er analysiert erfolgreiche Kampagnen und gibt Tipps für effektive Ads.